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SV Gelchsheim

Kreisklasse 2 Würzburg - männlich, Erwachsene - Saison

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Artikel veröffentlicht am 20.06.2021 um 15:30 Uhr

Meisterportrait SV Gelchsheim: Heimkehrer schaffen den großen Wurf

Vor jeder Saison gibt es Mannschaften, die personell aufrüsten, um den Angriff auf die Meisterschaft zu versuchen. Nicht immer kommen die Teams mit der gerade anfangs ungewohnten Favoritenrolle zurecht, nicht wenige bleiben hinter den Erwartungen zurück. Der SV Gelchsheim reihte sich in diese Kategorie nicht ein und sicherte sich letztlich souverän den Titel und den damit verbundenen Kreisligaaufstieg.

Von Lutz Ziegler

Meister Kreisklasse 2 Würzburg: SV Gelchsheim

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUR MEISTERSCHAFT!

Als Joachim Barthel nach vielen erfolgreichen Jahren bei der FG Marktbreit/Martinsheim im Sommer 2019 den Posten des Spielertrainers bei seinem Heimatverein antrat, hatte der der 29-Jährige gleich eine ganze Schar an Rückkehrern im Gepäck. Viele von ihnen mit höherklassiger Erfahrung, alle mit Gelchsheimer Wurzeln und der Lust, den SV gemeinsam zu neuen sportlichen Höhen zu führen. Eine lange Eingewöhnungszeit brauchte die neu formierte Mannschaft nicht: „Der große Vorteil war, dass sich eigentlich alle schon kannten, viele sind auch privat gut befreundet“, beschreibt Barthel den Charakter der Truppe. Auch dem bereits vorhandenen Spielermaterial attestiert der Trainerneuling viel Potential. Akteure wie Daniel Kreußer, Timo Skrobar oder Jonas Neckermann profitierten von den neuen Ansätzen und der SV kam mit einem Ausrufezeichen aus den Startlöchern, als Kreisligaabsteiger Giebelstadt mit 7:0 vom Platz gefegt wurde.

Nur eine Niederlage

Joachim Barthel

anpfiff.info

So ging es erstmal weiter, auch Mitfavorit Gülchsheim ließ die Barthel-Elf beim 4:2-Auswärtssieg keine Chance. Eine überraschende Pleite setzte es zwar beim 3:4 in Hoheim am fünften Spieltag, doch auch dieser kleine Rückschlag verunsicherte die Mannschaft nicht. Als den vielleicht entscheidenden Moment auf dem Weg zum Titel bezeichnet Barthel derweil den 2:1 Sieg im November gegen den damaligen Spitzenreiter aus Willanzheim: „Da hatten wir etwas Verletzungsprobleme, ich war auch draußen, wollten aber trotzdem unsere Ambitionen unterstreichen und haben ein überragendes Spiel gemacht. Wir sind zwar sehr unglücklich in Rückstand geraten, haben uns aber nicht beirren lassen und konnten das Spiel dann zum Schluss noch drehen.“

Kein Bruch durch Corona

Auch die Coronaunterbrechung zwischen März und September 2020 konnte den SV nicht ausbremsen, in den fünf Spielen während der zwischenzeitlichen Wiederaufnahme gelangen bei drei Siegen und zwei Unentschieden elf Punkte – genug um Platz eins zu zementieren und nach Anwendung der Quotientenregel mit 2,45 zu 2,20 Punkten gegenüber dem SV Willanzheim die Nase vorne zu haben. Zur Besonderheit der Corona-Meisterschaft sagt Barthel, dass „eine Meisterschaft am grünen Tisch natürlich nicht so geil“ wäre und gibt zu, dass sich „die ersten kleineren Feierlichkeiten zu Beginn der Vorbereitung schon irgendwo komisch angefühlt“ hätten. Den sportlichen Wert des Erfolgs schmälert dies aber freilich nicht. Aus dem erfolgreichen Kollektiv möchte der Coach den scheidenden Torjäger Daniel Kreußer – er kehrt zum Heimatverein Tückelhausen/Hohestadt in die A-Klasse zurück – etwas herausheben: „Er ist einer, der auch aus dem Nichts Tore schießen kann und es ist natürlich schade, dass er uns verlässt.“ Weiterhin sei Sportleiter Harald Pehlert zu erwähnen, der als Bindeglied zur Mannschaft fungiere und dem Trainerteam stets den Rücken freihalte.

Auch Philipp Hoos kehrte nach Gelchsheim zurück und drückte dem Spiel seinen Stempel auf.

anpfiff.info

Respekt vor der neuen Liga

Dass die Kreisliga nach den Verstärkungen zu Rundenbeginn das klare Ziel gewesen sei, gibt Barthel unumwunden zu und ist nun gespannt, wie sich seine spielstarke Elf dort schlagen wird: „Es ist eine sehr gute Liga und man muss schon sehen, dass sich die Aufsteiger der letzten Jahre oft schwergetan haben, deswegen ist das klare Ziel der Klassenerhalt. Wir haben natürlich trotzdem richtig Bock auf die neue Herausforderung und wollen jetzt probieren, trotz der ungewöhnlichen Umstände des Aufstiegs eine gewisse Euphorie zu entfachen.“ Auch den personellen Überlegungen habe Corona etwas einen Strich durch die Rechnung gemacht: „Wir hätten uns schon gerne etwas mehr verstärkt, gerade in der Breite, aber das war eher schwierig.“ Mit Lukas Roth (SV Heidingsfeld) kommt ein talentierter Nachwuchstorhüter und mit einem weiteren Akteur sei man noch in Gesprächen, ansonsten wird man auch eine Liga höher auf Altbewährtes setzen. Trotz des Abgangs Daniel Kreußers und selbst ohne weitere Neuzugänge sollte den Gelchsheimer aber auch in der Kreisliga eine gute Rolle zuzutrauen sein.